Eduard von Keyserling (1855–1918) ist als Dramatiker vollkommen in Vergessenheit geraten. Anfang des 20. Jahrhunderts aber war er dem Publikum durchaus als Bühnenautor bekannt. Seine vier zu Lebzeiten veröffentlichten Stücke – „Ein Frühlingsopfer“, „Der dumme Hans“, „Peter Hawel“ und „Benignens Erlebnis“ – wurden in Berlin und München uraufgeführt und anschließend noch an etlichen kleineren deutschen Bühnen nachgespielt. Berühmt wurde Keyserling schließlich als Erzähler; die noch dem Naturalismus verpflichteten Dramen stellen aber trotzdem eine wichtige Facette seines Werkes dar – und gehören jedenfalls ohne Zweifel zur Theatergeschichte der Jahrhundertwende.