Der Streit um die gerechte Verteilung von Gütern und Kapital hat die Geschichte des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt. G. K. Chesterton und Bernard Shaw, zwei der profiliertesten Schriftsteller ihrer Zeit, gelangten in dieser Frage zu recht unterschiedlichen Ergebnissen: Shaw plädierte für eine staatliche Umverteilung aller produzierten Waren, Chesterton dagegen suchte einen Mittelweg zwischen kapitalistischer Großindustrie und Sozialismus und sprach sich für einen möglichst breit gestreuten Besitz von Land und „Produktionsmitteln“ in privater Hand aus. In einer öffentlichen Debatte, die 1928 auch in gedruckter Form erschien, legen die beiden befreundeten Kontrahenten ihre Sichtweisen dar. Manches daran mag heute überholt erscheinen, das Protokoll dieser „Podiumsdiskussion“ bleibt aber dennoch ein bemerkenswertes Beispiel: für ein Ringen um soziale Gerechtigkeit und für eine Diskussionskultur, die heute, in Zeiten von Fernseh-Talkshows mit ihren Sekunden-Statements fast vollständig in Vergessenheit geraten ist. Abgerundet wird der Band durch acht Zeitungsessays, in denen Chesterton auf seine unnachahmliche Art populäre Irrtümer und Gemeinplätze entlarvt.