Es war ein einmaliges Ereignis der Weltgeschichte, als 1948 nach einer Unterbrechung von 1900 Jahren wieder ein jüdisches Staatswesen in Palästina entstand. Der antike jüdische Staat war während der römischen Besatzung untergegangen. Die Juden in der Diaspora gaben aber nie die Idee der Rückkehr ins Land der Väter auf. Am 14. Mai 1948 endete das Britische Mandat über Palästina, und David Ben-Gurion unterzeichnete noch am selben Tag die israelische Unabhängigkeitserklärung. Unmittelbar darauf erklärten die Nachbarstaaten Israel den Krieg. Ob die Utopie eines jüdischen Staates Bestand haben könnte, war damit mehr als ungewiss. Keine drei Wochen später reiste Arthur Koestler in den neu gegründeten Staat ein. Er kam als Journalist, akkreditiert u.a. für den Manchester Guardian, den Figaro und die New York Herald Tribune. In zahlreichen Artikeln, die weltweit Beachtung fanden, berichtete der berühmte Journalist, Kriegsreporter und Schriftsteller von den militärischen Auseinandersetzungen, aber auch von den Schwierigkeiten, die mit der Staatsgründung einhergingen, und von der gesellschaftlichen Zerrissenheit des jungen Gemeinwesens. Seine Aufzeichnungen bildeten die Grundlage für eine Chronik der ersten Wochen des Staates Israel, die Koestler 1949 in englischer Sprache innerhalb einer umfangreicheren Arbeit veröffentlichte. Diese Chronik ist bis heute ein bemerkenswertes Zeitdokument und ein authentischer Augenzeugenbericht über die ersten Wochen des jungen Staates Israel und liegt jetzt erstmals in deutscher Übersetzung vor.