Als Schüler des Gymnasiums Carolinum hatte Augustin Wibbelt schon früh das Elternhaus in Vorhelm verlassen und ein Zimmer in Osnabrück bezogen. Daheim verband ihn eine besonders innige Beziehung mit seiner Schwester Elisabeth (1856–1911), mit der er in regem Briefwechsel stand. Viele dieser Briefe aus Schüler- und Studententagen befinden sich als Nachlass im „Wibbelt-Schränkchen“ und damit im Besitz von Rainer Schepper, der diese Jugendbriefe hier erstmals vollständig in Buchform vorlegt. Über seine Schwester Elisabeth notiert Wibbelt rückblickend: „Sie war wohl die eigenartigste von uns allen, ein reichbegabtes, seltsames Wesen, das mir besonders nahegestanden hat in meinen Studienjahren. … Sie studierte alles Mögliche mit mir und wagte sich auch an die Philosophie; sie war eine echte und rechte Dichterin … Mir war sie, besonders in meiner strebenden Jugend, eine seelennahe Gefährtin und starke Anregerin, und noch jetzt, wenn ich einsam durch den Wald gehe, begleitet mich oft die wehmütige Erinnerung an unsere früheren gemeinsamen Gänge.“