Diese Gedanken und Erinnerungen des großen niederdeutschen Dichters Augustin Wibbelt, hier textkritisch zusammengefaßt unter dem Titel „Einst und jetzt“, umfassen den Zeitraum von 1909 bis 1939, im wesentlichen also die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Drei Themenkreise werden in diesem Buch hauptsächlich angesprochen: Kulturgeschichtlich-Volkskundliches, Literarisch-Literarkritisches und Autobiographisches. Im ersten Themenkreis beschreibt Wibbelt aus seiner genauen Kenntnis eine schon damals im Verfall begriffene „heile Welt“: westfälisch-münsterländisches Bauerntum in Sitte und Brauchtum, in seiner Sprache, seiner Bau- und Wohnweise, in seinem Alltag und Feiertag. Besonders bemerkenswert sind Wibbelts Ausführungen zu Problemen der plattdeutschen Mundart und Mundartdichtung. Im literarischen Teil des Buches leistet Wibbelt wichtige Beiträge zur Droste-Philologie, nimmt Stellung zum Werk Fritz Reuters und behandelt literarische Einzelfragen in den Beiträgen „Die Dichter und die Blumen“ und „Der Hund in der Literatur“. Die autobiographischen Aufsätze sind geeignet, das Bild des großen niederdeutschen Lyrikers und Erzählers durch zahlreiche liebenswürdige Einzelzüge zu bereichern und damit weiter zu vervollständigen. Besonders in diesen Beiträgen kommt wieder einmal der feine, unwiderstehliche schlagfertige Humor Augustin Wibbelts zur Geltung.