Die Gedichte von Jean-Louis Giovannoni halten uns die in der Pandemiezeit geradezu aufdringlich nahgekommene Erkenntnis, dass Leben nur mit der Gewissheit des Todes zu haben ist, mit atemberaubender Konkretheit entgegen. Wenn Kenner der menschlichen Seele sagen, die einzige Möglichkeit, Todesangst zu bearbeiten, liege in der Konfrontation mit dem Körper eines Toten, dann ist die grimmige Totenwache, die Jean-Louis Giovannoni uns mit „Garder le mort“ zumutet, eine gute, eine mutige Therapie.