Inhalt: In diesem Band der edition textfluss wird der mit dem Spiegelungen-Preis für Lyrik 2017 prämierte Zyklus „Die Brücke aus Papier“ vorgestellt, der sich mit dem jüdischen Erbe der historischen Bukowina und seiner Nachbarregionen auseinandersetzt. Die Gedichte des in Berlin lebenden Dichters, Essayisten und Übersetzers Lothar Quinkenstein erweisen ihn als lyrisch versierten, in der Tradition mitteleuropäischer Literatur der letzten drei Jahrhunderte verwurzelten Spurensucher, der in Lektüren, Landschaften und Mitmenschen die Schmerzzeichen bis heute nicht vergangener Geschichte aufzuspüren weiß. Um die kulturelle Vielschichtigkeit des einstigen Kronlandes zu würdigen, wurden seine in deutscher Sprache verfassten Gedichte für diesen Band in eine Vielzahl von einst und jetzt in der Region gesprochenen Sprachen übersetzt.
Diese sind: armenisch, belarusisch, englisch, hebräisch, jiddisch, polnisch, romanes, russisch, rumänisch, ungarisch, ukrainisch.
Herausgegeben wird das Buch von Florian Kührer-Wielach, Direktor am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der Ludwig Maximilians Universität München. Das IKGS gibt auch die Zeitschrift Spiegelungen heraus.
Autor: Lothar Quinkenstein, geboren 1967 in Bayreuth, Studium der Germanistik und Ethnologie in Freiburg/Breisgau, lebte und lehrte 1994 bis 2011 in Polen, seit 2011 lebt er in Berlin. Quinkenstein verfasst Lyrik und Prosa, literaturwissenschaftliche Artikel, Buchbesprechungen und Studien. 1998 erschien der Erzählband „Nervenharfe“.
Für seine Verdienste um den deutsch-polnischen Kulturaustausch wurde Lothar Quinkenstein 2017 mit dem Jabłonowski-Preis ausgezeichnet; im selben Jahr erhielt er für den Zyklus „Die Brücke aus Papier“ den Spiegelungen- Preis für Lyrik.
„In seinen Texten beschäftigt sich Quinkenstein vor allem mit deutsch-polnischen Themen, mit Perspektiven der Wahrnehmung Polens und Mitteleuropas, mit den west-östlichen Asymmetrien des Gedächtnisses im Hinblick auf den ,zerbrechlichsten Teil des Westens‘ (Milan Kundera) und mit Fragen der Erinnerung im deutsch-polnisch-jüdischen Kontext.“ (wikipedia)