Vor hundert Jahren, im Herbst 1925, bricht Hermann Hesse zu einer Lesereise nach Ulm, Augsburg und Nürnberg auf. Er sucht und findet in seiner „schwäbischen Heimat“ die Sehnsuchtsorte der Kindheit.
Und er erkennt jene unheilvollen kulturellen und politischen Entwicklungen, die das Europa der Zukunft fordern werden. Einige Jahre zuvor, in den Sommern 1921/22, urlauben Dadaisten im Tiroler Provinznest Tarrenz. Noch arbeiten sie gemeinsam, doch das große Zerwürfnis zeichnet sich ab. Der Dadaismus als radikal-avantgardistischer Protest gegen die Auswüchse von Krieg und Materialismus wird anderen Kulturströmungen weichen. Diese lassen sich einspannen für Autoritarismus und Totalitarismus in neuem Gewand.
Admiral Mahić ist bosnischer Lyriker. Ihn prägen die autoritären Verhältnisse im realsozialistischen Jugoslawien und die Verwerfungen der Umbruchszeit. Der Admiral hält sich mit explizit politischen Kommentaren zurück – und wird, mit seinen treffenden Metaphern, zu einer Galionsfigur des liberal-demokratischen Aufbruchs.
Peter Handke, „unpolitischer Bewohner des Elfenbeinturms“, wird politisch. Er ergreift, während und nach den jugoslawischen Separationskriegen, Partei – für sein „Neuntes Land“, das alte Jugoslawien, aber auch den serbischen Nationalismus.