Eisiger Wind schlägt an die Fenster der Kurklinik. Im Innern ein Gewirr von Treppen, Gängen, Stimmen. Eine ungleiche Gesellschaft hat sich im „Spiegelsaal“ zusammengefunden. Darunter auch Nelli, kaum keine Teenagerin mehr und schon gezeichnet von Krankheit und Enttäuschung, geradezu süchtig nach Leben. Immer wieder bricht sie aus dem Klinikalltag aus. Oder André, der Berufssoldat, gerade erst aus Afghanistan zurückgekehrt, dessen zuvorkommendes Auftreten nicht ganz zu dem passen mag, was tatsächlich in ihm vorgeht, und der wohl mehr als nur ein Geheimnis verbirgt. Eine der „Insassen“, wie sie sich selbst scherzhaft nennen, ist Eva. Die Ich-Erzählerin findet in den Lebensgeschichten der anderen die Brüche in ihrer Existenz wieder und taucht dabei tief ein in ihre Vergangenheit.
Sie alle suchen „Heilung“. Und im scheinbar Trennenden findet sich eine nicht zu leugnende Gemeinsamkeit: Sie alle sind zerbrechliche Fremdkörper in einer Welt, in der die eigene Haut nicht dick genug sein kann.
Durch die Unmittelbarkeit des Erzählens werden in diesem vielschichtigen Mosaik der Psychogramme eine ganz besondere Spannung und Nähe erzeugt.