Karl Erdmann von West-Wallbaum, soeben zum Leutnant befördert, kehrt in den Sommerferien auf das Landgut seiner Familie zurück. Dort verliebt er sich in Daniela von Bardow, eine Freundin seiner Mutter. Er ist freilich nicht der einzige, denn die ebenso attraktive wie distanzierte Daniela wird von fast allen Männern umworben. Gleichzeitig droht ihm Gefahr durch ein Duell, das unabwendbar näherrückt und einen tödlichen Ausgang nehmen könnte. Und wirklich: Am Ende überschattet ein düsterer Zwischenfall die eigenartig weltferne Sommeridylle – in einer Wende freilich, die niemand erwartet hat. Mit meisterhafter Präzision und verhaltener Ironie schildert Keyserling eine versunkene Welt: eine aristokratische Gemeinschaft, „seltsam traumhaft und unwirklich“, der das Leben zum erstarrten Ritual und kultivierten Spiel geworden ist. Ein melancholischer Rückblick ins 19. Jahrhundert – und eine Erzählung voller Stimmungen, Atmosphäre und literarischer Anspielungen, in der die Dingwelt zeichenhafte Bedeutung gewinnt.