Im Mittelpunkt der zwölf Erzählungen stehen Glückssucher, die frohgemut, melancholisch, tragisch oder grotesk ihre „halbgaren“ Ziele verfolgen. Die Erzählungen gewähren Einblicke in eine Comédie humaine unserer Zeit: Da ist die Studentin, die auf raffinierte Weise einen Professor stalkt; man folgt einem Studenten auf Sauftour, einem uninspirierten Künstler, einem kriminellen Rentner oder einem Bundeswehrsoldaten, der einen Kasernenflur in die Luft sprengt. Fünf Erzählungen drehen sich um den Autor und Fernsehmann Trekvogel und sein Scheitern. Eher beschaulich geht es in den Kindheitserinnerungen Armin Lebuks zu, allerdings nicht ohne eine böse Pointe ... Alle zwölf Erzählungen verbindet ein gemeinsames Thema: Das Leben ist ein stummer Schrei nach Liebe. Die Akteure stehen ständig unter Druck, weil ihre Ansprüche an sich selbst und ihre Mitwelt höher sind als ihr lebenspraktisches (Un)vermögen. Doch trotz aller Missgeschicke und Katastrophen gibt sich keine der Figuren auf, denn noch ist ihr halbgares Leben nicht gelungen. – Thomas Strauch: In den 80er Jahren Autor und Regisseur von Fernsehdokumentarfilmen; seit 1991 Dozent für Medienpraxis an den Universitäten Essen und Paderborn. In den 90er Jahren literarische Studien zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten des Erzählens in verschiedenen Medien, aus denen sich eigenständige Prosaarbeiten entwickelten. Der Autor stammt aus Bielefeld und lebt in Ostwestfalen.