Kindheitserinnerungen aus dem Banater Bergland, erzählt aus der Sicht des Kindes und der sich erinnernden Erwachsenen, zwischen Realität und Fiktion. In ihrem Vorwort schreibt die Autorin Kristiane Kondrat:
>> Es war mein Wunsch gewesen beim Schreiben der Erzählungen Ende der 90er Jahre, mit einem zeitlichen Abstand von über 50 Jahren, die Landschaft und den Ort meiner Kindheit wie auch die Atmosphäre der damaligen Zeit wieder erstehen zu lassen – eine Welt, die es so nicht mehr gibt,. Vor allem aber die Welt, wie sie es das damalige Kind erlebt hat. Den Text habe ich im Laufe des vergangenen Jahres leicht überarbeitet: Es sind einzelne Szenen, die ich über die Grenzen des tatsächlichen Geschehens hinausgeführt habe in eine Dimension, die den Vorstellungen und Gefühlen des damaligen Kindes gerecht wird. Zugleich machen diese Szenen sichtbar, was sich in der Fantasie des Kindes hinter dem Alltag verbirgt.
Der Ort des Geschehens liegt im Banater Bergland, das sich über die westlichen Ausläufer der rumänischen Südkarpaten bis zur Donau erstreckt; ein Gebiet, das bis 1920 Teil des Habsburgischen Reiches war und seit dem Vertrag von Trianon (1920) zu Rumänien gehört.
Doch nicht nur „eine Welt, die es so nicht mehr gibt“, wollte ich in Erinnerung bringen, sondern vielmehr das Kindsein selbst, das jeder anders, jedoch ähnlich erlebt hat; die Welt, wie sie ein Kind im „magischen Alter“ mit all seinen Sinnen wahrnimmt.
Somit sind die Erzählungen aus einer Doppelperspektive entstanden, aus der Perspektive der sich erinnernden Erwachsenen und zugleich aus der Perspektive des Kindes. <<
Autorin: Kristiane Kondrat, eigentlich Aloisia Bohn, wurde 1938 in Reschitz im Banater Bergland (Rumänien) geboren. Sie stammt aus einer deutschsprachigen Familie mit sozialdemokratischer Tradition. Nach dem Studium der Germanistik und Rumänistik in Temeswar arbeitete die Autorin als Deutschlehrerin und Kulturredakteurin der Neuen Banater Zeitung. 1968 erschien ihr Gedichtband „Regenbogen“ im Jugendverlag Bukarest.
Seit 1973 lebt die Autorin in Deutschland. Vor der Ausreise aus Rumänien wurde sie genötigt eine „Erklärung“ zu unterschreiben, dass sie weder mündlich noch schriftlich etwas sagen oder veröffentlichen würde, das „dem Ruf der Sozialistischen Republik Rumänien Schaden zufügen könnte“. Dies veranlasste sie unter dem Pseudonym Kristiane Kondrat zu veröffentlichen.
Kristiane Kondrat war unter anderem als freiberufliche Kulturjournalistin für die Süddeutsche Zeitung tätig. Zurzeit lebt die Autorin in Süddeutschland. 2011 wurde Kristiane Kondrat mit dem Förderpreis der Cité der Friedenskulturen (Lugano) für Lyrik ausgezeichnet, 2017 erhielt sie den Publikumspreis für Lyrik 2017 der Zeitschrift „Spiegelungen“. Bei danube books ist bereits ihr Roman „Abstufungen dreier Nuancen von Grau“ (2019) erschienen.